Reisen mit der Bahn

„Da schimpfe noch mal einer auf die Bahn“ habe ich Anfang der Woche nach der Ankunft in Stettin bei Whatsapp geschrieben. Obwohl wir sechsmal umsteigen mussten und die Fahrt über zehn Stunden dauerte: Die Ankunft in Stettin war auf die Minute genau. Eine Punktlandung. Für die Rückfahrt würde ich das aber eher nicht sagen.

Zunächst gab es aber noch ein anderes „Erlebnis“. Donnerstagvormittag stand eine dreistündige Zugfahrt entlang der Ostseeküste auf dem Programm. Nach Kolberg, ein bekannter Urlaubsort. Bummeln, genießen und gegen 17 Uhr zurück. Daraus wurde aber nichts. Nach längerer Fahrt blieb der polnische Zug wegen technischer Probleme auf freier Strecke bei 38 Grad im Schatten (!) und ausgefallener Klimaanlage drei Stunden lang stehen. Nach längerem Warten kam die Feuerwehr. Mit Blaulicht und brachte Wasser über unwegsames Gelände. Mit einer Ersatzlok aus Stettin ging es unter dem Beifall der Reisenden schließlich weiter. Aber in Kolberg konnten wir gleich wieder die Rückfahrt antreten. Zehn Stunden auf den Schienen für nichts. Dafür war aber die deutsche Bahn nicht verantwortlich.

Wohl aber für das, was sich am nächsten Tag ereignet hat. Um 09.01 Uhr Abfahrt in Stettin. Diesmal über Neubrandenburg und unbekannte Dörfer in MeckPom. Mit dem RE4 sollte es zunächst nach Bützow gehen. Es wäre der dritte Umstieg gewesen. Da kamen wir aber gar nicht erst an. Kurz vor dem Bahnhof in Mölln (Mecklenburg) plötzlich laute Schreie und Panik im überfüllten Zug. Notbremsung! Warum? Im ersten der beiden Wagen kam eine mit Chemie durchsetzte Flüssigkeit von der Decke herab. Aber nicht in Tropfen, sondern kübelweise. Es war wohl eine Kühlwasserleitung geplatzt. Die unmittelbar darunter saßen, hatten keine Chance. Der Zug wurde geräumt und in die Abstellung gebracht. Wer trotz pitschepatscher Sachen Hilfe von der Bahn erwartete, der hoffte vergeblich. Wir als Reiseerfahrene sind dann eigenständig mit dem Gegenzug zurück nach Neubrandenburg und haben einen neuen Versuch unternommen, nach Leer zu kommen. Hat auch geklappt, aber nicht innerhalb der geplanten zehn Stunden……

Da gabˋs noch einen Vorfall auf der Rückfahrt. Aber dazu gelegentlich mehr. Schließlich ist schon die nächste Fahrt geplant. Mit der Bahn natürlich. Aber dann nur acht Stunden J

So was erlebt man nur, wenn man reist und nicht um den Stickisee radelt.

Gerd Koch

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