Das Schweigen des Landrates

Das wird noch lange Diskussionen und weitere Berichterstattungen geben. Das Chaos im kreiseigenen Seniorenheim hält an!

Die Folgen nach Aufdeckung des seit langem bekannten Skandals im kreiseigenen Seniorenheim in Heisfelde sind unabsehbar. Aber das hat Landrat Matthias Groote sich selber zuzuschreiben. Seine Marschrichtung „Verschweigen und verpissen“ ist nicht aufgegangen. Und das ist auch gut so. Sonst hätte es vielleicht noch weitere vermeidbare Todesfälle gegeben. Anstatt die Angelegenheit zur Chefsache zu machen, versteckt Matthias Groote sich hinter seinem Pressesprecher Philipp Koenen (früher OZ).

Mal sehen, wie es weitergeht. Der zuständige Ausschuss, dessen Mehrheit der „Groote-Fraktion“ angehört, wird sich, wie in der Politik üblich, hinter den Landrat stellen (müssen). Und die anderen? Man wird sehen. Der Ausschuss tagt morgen. Fakt ist auch, dass die Mitglieder von der Verwaltung schon seit mindestens Mai 2022 regelrecht hinters Licht geführt worden sind. So wurde noch im März diesen Jahres ein Wirtschaftsplan mit einem Defizit von 299.500 Euro vorgelegt. Eine jetzt durchgeführte Nachprüfung kommt wundersam zu einem Minus von plötzlich sage und schreibe 1,15 Millionen Euro. Und das wollte der Landrat vertuschen? Konnte nicht klappen. Kann Matthias Groote (SPD) seine Unfähigkeit deutlicher zum Ausdruck bringen? Der Mann muss weg! In jedem normalen Unternehmen würden Köpfe rollen. Aber was ist beim Landkreis Leer schon normal? Auch dass sich Groote im Weser Stadion die Werder-Spiele anschaut, obwohl in seinem Laden „die Hütte brennt“, ist für mich nicht nachvollziehbar – und alles andere als normal.

Aber nicht nur ich bin über Groote verwundert. Auch die Bürgermeister in den Gemeinden sind es. Ihnen droht für ihre Kommunen eine Erhöhung der Kreisumlage, weil sie für hausgemachte Probleme des Landrates zur Kasse gebeten werden sollen. Und dabei ist nach meinem Kenntnisstand das Betreiben der Anlage in Heisfelde eine freiwillige Aufgabe. Ein kräftiges Argument für die Bürgermeister im Landkreis, sich einer Erhöhung der Kreisumlage zu widersetzen.

Bei der ganzen Diskussion -und das darf man trotz des „Groote-Skandals“ nicht vergessen- geht es um das Wohl und Wehe der Bewohner der Seniorenanlage, die Landrat Matthias Groote und Karin Scheffermann, die zuständige Dezernentin, aber offensichtlich nicht gewährleisten können. Der Landkreis Leer braucht einen Landrat mit Sachverstand und nicht einen, der von einer S-Bahn in Ostfriesland träumt, die es ohnehin niemals geben wird.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die Staatsanwaltschaft in Aurich sich mit dem Skandal beschäftigen wird. Da liest man auch die OZ (dienstlich natürlich). Schließlich stehen offenbar vermeidbare Todesfälle im Raum.

Gerd Koch, ehem. Mitglied des Kreistages

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