Abzocker Paul F.

Er gehört dem Kreistag an und ist Fraktionsvorsitzender einer christdemokratischen Partei im Rathaus. Das vorab.

Vorgestern hat der Kreistag getagt. Um 16 Uhr. Mit eigentlich nur einem Thema. Windräder da oben in Uplengen. Um 17 Uhr tagte im Rathaus der Ausschuss für Stadtentwicklung. Er gehört beiden Gremien an. Und was machte unser Politgreis? Er geht zum Kreistag, trägt sich ein, um das Sitzungsgeld zu kassieren und geht nach wenigen Minuten ins Rathaus, um da noch einmal die Hand für das nächste Sitzungsgeld aufzuhalten. Was ich dazu sage? Da ist einfach nur dreist!

Eine Vertretung im Rathaus wäre völlig unproblematisch gewesen, wenn man denn seinen eigenen Leuten vertraut. Aber nein, die Kohle ist es. Im Kreistag hätte er gar nicht erscheinen müssen, denn die Abstimmungslage war schon vorher eindeutig. Warum geht dieser Spitzenverdiener, der er politisch ohnehin ist, nicht einfach gleich zum Fachausschuss ins Rathaus? Oder bleibt beim Kreistag und lässt sich im Rathaus vertreten? Ach so, das Sitzungsgeld und das Misstrauen gegen über seinen Leuten. Als ich das aus seinem Umfeld hörte, verschlug es mir angesichts einer solchen Dreistigkeit die Sprache. Unser Ratskollege, bekannt durch seine stets episch breiten und sich stets wiederholenden Ausführungen, nimmt einfach alles mit. Und warum? Das habe ich eben beschrieben. Unglaublich!

Gerd Koch