Blinkfüür 2019
|Freitag wurden zehn Personen aus dem Kreisgebiet für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem „Blinkfüür“ ausgezeichnet. Respekt. Selbstloser Einsatz in der Gesellschaft ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Drei Anmerkungen gestatte ich mir zu der Veranstaltung aber doch.
Die Dauer. Einfach nur Gummi. Wenn die Blinkfüür-Verleihungen um 14 Uhr beginnen, dann müssen sie nicht erst zum Abendbrot enden. Die Reden? Weniger kann auch mehr sein!
Wenn ein Geehrter so um die 40 (!) Ehrenämter hatte und hat, wie man der Laudatio des Landrates entnehmen konnte, dann ….. Da kommt schon Mitleid auf. Irgendetwas kann bei dem Geehrten im persönlichen Umfeld nicht stimmen.
Und nun wirdˋs peinlich. Richtig peinlich! Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt. So wurde auch die Bagatelle Nr. 5 von Dvorak von vier Schülern dargeboten. Das Stück besteht aus zwei Sätzen. Na, klingeltˋs schon? Nach dem ersten Satz haben die meisten Besucher tatsächlich schon geklatscht. Nicht einer, nein, fast alle. Auch Maschmeyer-Pühl. Sie geriet fast in Ekstase. Und die „die hohe Prominenz“ in der ersten Reihe. Selbst die deutlich sichtbare Fassungslosigkeit der jungen Musiker konnte sie nicht bremsen. Der Applaus wollte nicht enden. Ich habe mich regelrecht geschämt. Habe nicht geahnt, dass es so viele ungebildete Menschen gibt. Zwischen den Sätzen ist das Klatschen tabu! Es war einfach nur peinlich!
Mein Tipp: Wer unmusikalisch ist, sollte die Hände in den Schoß legen und warten, bis die Musiker sich erheben. Oder besser ganz einer Veranstaltung fernbleiben, wenn dort musiziert wird. Unproblematisch ist es übrigens für musikalische Laien, wenn das Stück nur einen Satz hat. Dann kann man nach dem letzten Takt loslegen, bis die Hände bluten.
Gerd Koch